3. Der Wissensarchitekt: 6 Prinzipien für Kurse, die wirklich funktionieren

3. Der Wissensarchitekt: 6 Prinzipien für Kurse, die wirklich funktionieren

In Teil 1 haben wir den Genie-Mythos entlarvt und erkannt, dass Expertise auf Tausenden von mentalen Modellen oder Schemata beruht.
In Teil 2 haben wir gesehen, wie die Kognitionswissenschaft erklärt, dass diese Schemata durch die aktive, anstrengende Arbeit unseres begrenzten Arbeitsgedächtnisses entstehen – das nach und nach die riesige Bibliothek unseres Langzeitgedächtnisses aufbaut.

Jetzt kommen wir zur entscheidenden Frage: Wie wenden wir als Lehrende und Kursentwickler diese Wissenschaft praktisch an, um Lernerfahrungen zu gestalten, die wirklich Ergebnisse liefern?

Hier endet die Rolle des reinen Informationsvermittlers. Hier beginnt die Rolle des Wissensarchitekten.

Die ungeschriebene Vereinbarung jedes Kurses

Bevor wir über Methoden sprechen, brauchen wir einen Nordstern.
Was macht einen Kurs wirklich großartig?

Nicht Gimmicks, nicht „lustige“ Spiele oder die Menge des Inhalts – sondern eine einzige, einfache Wahrheit:
Lernen die Menschen tatsächlich das, wofür sie gekommen sind?

Jedes Mal, wenn sich jemand für Ihren Kurs anmeldet, geht er stillschweigend eine Vereinbarung mit Ihnen ein:
„Ich gebe Ihnen mein Geld, meine Zeit und meine Aufmerksamkeit. Im Gegenzug vertraue ich darauf, dass Sie mich zu einem konkreten Ergebnis führen – und dass der Weg dorthin meine Zeit wert ist.“

Ihre Aufgabe als Wissensarchitekt ist es, dieses Versprechen einzulösen.
Ihre Aufgabe ist ihr Lernen.
Das heißt: Sie gestalten eine Lernreise, bei der Teilnehmende mit einem angemessenen Maß an Anstrengung tatsächlich das Ziel erreichen, das sie sich gesetzt haben.